Der „Sohn der Busbranche“ im Gespräch: Dieter Gauf im Gespräch

Shownotes

www.bus-fahrt.com https://tag-der-bustouristik.de/

Diese Podcastfolge wird präsentiert von: Experimenta gGmbH www.experimenta.science

Audio-Werbeproduktion: www.stuenings.de

Audiowerbung, Musik und Sprecher: Eva-Janina Haas

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Eva-Janina Haas

Dieser Podcast wird präsentiert von Experimenta gGmbH.

Die Experimenta - Deutschland größtes Science Center macht Wissenschaft und Technik für alle erlebbar. Egal ob du drei oder hundertdrei Jahre alt bist. In der Experimente entdeckst du die Welt immer wieder neu. Spannende Angebote für Schulklassen, Senioren und Firmen oder Vereine. Hier ist für jeden das passende Angebot dabei.

Tobias Neumann

Ja, herzlich willkommen zu unserem neuen Podcast. Dieses Mal mit Dieter Gauf, den ich hier persönlich bei mir im Studio begrüßen darf in Krefeld. Herzlich willkommen, Herr Gauf. Vielen Dank, dass Sie hierhin gekommen sind. Und ja, wie viele von Ihnen wahrscheinlich wissen oder von euch wissen, ist er unser Autor von Themen, Thesen, Zwischenrufe.

Tobias Neumann

Er veranstaltet seit 40 Jahren den Tag der Bustour. Er hat ganz viele andere Felder, ganz viele spannende Themen mitgebracht, über die wir heute plaudern werden. Herzlich willkommen, Dieter!

Dieter Gauf

Herzlich willkommen, Herr Neumann. Ich freu mich drauf auf dieses Erstlingswerk.

Tobias Neumann

Ja, also, fangen wir doch direkt an! Womit fangen wir an? Sie schreiben für uns. Sie schreiben für uns. Themen, Thesen, Zwischenrufe. Das sind immer knackig kurze Texte auf 2 bis 3 Seiten. Da geht es um touristische Themen und da geht es um einen ganz bestimmten Blickpunkt, den Sie auch einnehmen.

Tobias Neumann

Denn Sie sind ein ja touristischer Tausendsassa, würde ich mal sagen. Was ist Ihnen bei dem Bereich wichtig?

Dieter Gauf

Mir ist wichtig, dass ich der Branche, der ich mich sehr verbunden fühle, familiär sogar, dass ich dieser Branche Impulse gebe. Und es ist eine große Befriedigung, dass es mir gelingt, dies zu tun. Manchmal sogar mit ganz ordentlichem Erfolg.

Tobias Neumann

Na ja, nicht nur mit ordentlichem Erfolg, mit ziemlich gutem Erfolg und sehr aktuellen Themen. Wir haben zum Beispiel in letzter Zeit darüber gesprochen, was können wir bei Themen, Thesen, Zwischenrufe bringen als Thema. Und da haben Sie gesagt Na ja, lassen Sie uns doch mal zehn Thesen aufstellen zum Restart der Touristikbranche zum Beispiel.

Tobias Neumann

Oder es war das Thema Was kommt nach der Krise? Gut, jetzt haben wir noch andere Krisen weltweit zu bewältigen. Aber Corona ist auch noch immer ein großes Thema. Seit zwei Jahren eine große Einschränkung in der Touristik? Ja. Lassen Sie uns noch mal über diese zehn Thesen sprechen, zum Beispiel zum Restart.

Dieter Gauf

Zunächst wird der griechische Staat und hinzugekommen ist ja jetzt auch noch die Ukrainekrise. Ich hoffe, dass sie sich baldmöglichst auflöst. Aber der Krieg in der Ukraine ist hinzugekommen, verdüstert natürlich die Landschaft. Die touristische Landschaft ist verdüstert die Möglichkeiten des Reisens für einen großen Teil des europäischen Kontinents und strahlt aus.

Dieter Gauf

Und jede Krise, ob es nun eine Katastrophe werden Katastrophen wie Tschernobyl. Wir hatten Bombenanschläge in New York, wir hatten Kriege auf dem Balkan, die sogar näher sind, geographisch noch näher. Wir hatten Seuchen, Ebola, Cholera. Aber trotzdem ist diese jetzige Konstellation anders.

Dieter Gauf

Zum einen, sie ist gefühlt näher. Korona ist nicht zu vergleichen mit einer Seuche, die an irgendeinem Teil der Welt auftritt. Weil sie hat inzwischen fast jeden betroffen, entweder weil er geimpft ist oder weil er ist, genesen ist oder weil er jemand in seinem Umfeld hat, der beides war oder ist.

Dieter Gauf

Und deswegen ist es natürlich gefühlt näher auch die Omnipräsenz, die sie in den Medien hat, die laufend darüber berichten, dramatisieren, berichten, Aufklärungsarbeit leisten. Genauso ist es mit diesen fürchterlichen Ereignissen in der Ukraine. Es ist gefühlt näher und es strahlt aus und der Mensch reagiert irrational.

Dieter Gauf

Wir haben Reiseveranstalter gesagt, ja selbst unsere Nordkap Reisen sind davon betroffen, weil die Leute sagen ja, da kommen wir ja in die Nähe der russischen Grenze und Kreuzfahrten in der Ostsee sind davon berührt. Das ist natürlich etwas, was enorm ausstrahlt, Angst bereitet.

Dieter Gauf

Und auch unsere Generation unserer Kunden, der Senioren, die sind einerseits selber schon durch die Hölle ähnlicher Ereignisse gegangen, aber andererseits sind sie in ihrem letzten Lebensabschnitt besorgt, ängstlich. Und gerade Korona ist ja für die klassische Busreisen Gäste. 70 80-jährige ist das natürlich eine größere Gefahr als die jungen Leute, die in die Fußballstadien gehen und das anders sehen

Dieter Gauf

Deswegen ist kann man das nicht eins zu eins die Erkenntnisse aus diesen anderen Krisen, die ich geschildert habe, übertragen.

Tobias Neumann

Nichtsdestotrotz Sie haben ganz konkrete Thesen formuliert zum Restart Es muss ja weitergehen. The show must go on.

Dieter Gauf

Also auf jeden Fall. Ich meine, die Bus Touristik und die Politik sind im Spagat zwischen Gesundheitsschutz und Wirtschaft. Und da ist zum einen Mal ein großer Dank an die Verbände zu richten, denen es gelungen ist, dass die Finanzhilfen dann nach anfänglichen Schwierigkeiten seitens der Politik die haben halt geglaubt, wenn sie Leuchttürme wie große Reiseveranstalter unterstützen, dann geht

Dieter Gauf

das wie die kommunizierenden Röhren. Landet das dann irgendwann auch beim kleinen Unternehmen, was ja nicht der Fall ist? Aber letzten Endes sind die Hilfen für die Buchbranche dann doch angekommen, angekommen. Und das hat geholfen, der Branche über durch die schlimmste Zeit hindurch zu helfen.

Dieter Gauf

Dafür noch mal einen großen Dank an die Verbände, die es da nicht einfach hatten. Tja, dann haben wir den verordneten Gesundheitsschutz, der hat die Touristik fast erstickt und jetzt erst ist der große Nachholbedarf. Das ist, wie ich spreche jetzt mal als Taucher.

Dieter Gauf

Wenn man wieder hochkommt an die Oberfläche, atmet man erst mal durch und Luft ein. Der Verbraucher hat einen großen Nachholbedarf, aber er fremdelt noch ein bisschen mit den Freiheiten, die da sind. Und das ist natürlich auch eine Besonderheit der Busreise, die anders als eine Flugreise ist.

Dieter Gauf

Da setzt man sich halt zwei, drei Stunden in einen Flieger und dann ist man im Zielgebiet und dann geht der Urlaub los. Während Bei uns ist die Reise ein Teil oder der wichtigste Teil des Reizes Vergnügens. Der Weg ist das Ziel.

Dieter Gauf

Man fährt mit den großen Panorama, fährt man durch fremde Länder und erlebt das Zielgebiet. Man erfährt Urlaub im wahrsten Sinne des Wortes. Man steigt aus, man sammelt Eindrücke, man kommt wieder rein, man tauscht sich mit seinen Nachbarn aus.

Dieter Gauf

Und das ist natürlich gerade bei diesem Verkehrsmittel. Da haben wir eine besondere Konstellation und deswegen wird die neue Normalität auch eine andere sein.

Tobias Neumann

Wenn ich mir sicher bin bei einem dann, dass unsere Hörer bestimmt jetzt schon mitbekommen haben, dass sie mit glänzenden Augen davon erzählen. Denn sie sind nicht nur ein Theoretiker, sondern auch ein Mann aus der Praxis. Sie haben vorhin selber gesagt, Sie seien der Sohn der Buchbranche, sozusagen Ihre Eltern, Ihr Vater Wilhelm und Ihre Mutter Jutta.

Tobias Neumann

Die hatten mit auf Reisen ein eigenes Unternehmen und waren auch dauernd auf Achse stationiert in Königstein.

Dieter Gauf

Und Frankfurt und.

Tobias Neumann

In Frankfurt waren sie schon von Kindesbeinen eigentlich oder mit der Muttermilch haben sie es schon aufgesaugt, das Ganze, und haben sich selber dann auch schon in jungen Jahren nicht nur einen Namen gemacht, aber vor allen Dingen sehr viel selber beigebracht und sind mit 15 Jahren das erste Mal als Reiseleiter mit nach Holland gefahren zur Tulpen Blüte.

Tobias Neumann

Erzählen Sie doch ein bisschen von der Zeit bzw wie ihr Weg in die Touristik da gekommen ist. Also diese Begeisterung, die ich jetzt gerade hier spüre und die ich auch in jedem ihrer Texte, den ich ja monatlich auch immer lesen darf, auch noch auf Zeile bringen darf.

Tobias Neumann

Wie ich das spüre? Welcher Mensch steht dahinter? Wer ist dieser, die dahinter?

Dieter Gauf

Nun ja, die Reiseleitung hat mich geprägt. Wie gesagt, schon als jung junge 15-jähriger habe ich meine erste Tour begleitet. Dann wurde es anspruchsvoller und die Touren bei meinem Vater, die hatten zwei Ausrichtungen. Es waren komplexe Städtereisen, die mit verschiedenen Hotels, Kategorien und verschiedenen Reisen dauern.

Dieter Gauf

Sozusagen ein Baustein. Verfolgt hat, wo man einen Reiseleiter brauchte, der organisatorisch stark war, um teilweise sechs sieben verschiedene Hotels in einem Bus und die Abholung zu organisieren und so das war stellte schon hohe Anforderungen an den Reiseleiter, der dann auch noch die Ausflüge selber geleitet hat.

Dieter Gauf

Und inhaltlich? Das hat einen schon geprägt, hat einem auch hart gemacht, weil da geht auch mal was schief. Da kommt es auch mal zum Over Booking oder zum Einquartierungen vor und wenn man da vor einer Gruppe steht und einige Gäste oder sind dann enttäuscht und das stellt hohe Anforderungen auch an die eigene Belastbarkeit und an die Überzeugungsarbeit

Dieter Gauf

Und dann bei Studienreisen wiederum musste man Kultur, Land und Leute. Ich war geschichtlich stark Kultur und das andere habe ich mir dann mehr so angeeignet. Das musste man dann auch rüberbringen. Das waren schon Anforderungen, Dinge, aber die haben einen sehr stark verwurzelt.

Tobias Neumann

Geben Sie uns mal ein Beispiel Wo sind Sie hingefahren? Zum Beispiel welche Städte, welche Kultur sind Ihnen in guter Erinnerung?

Dieter Gauf

Ja, nun, ich habe. Ich war wohl 100 Mal in Paris, entweder mit eigenen mit Paris reisen oder mit.

Tobias Neumann

Dem Taxi, sondern mit dem Bus.

Dieter Gauf

Mit dem Bus. Oder es waren Schlösser der Loire. Dann am Schluss zwei Tage in Paris Station gemacht hatten. Und das war so die Stadt, wo ich am meisten war, Wien, Prag, Budapest, London und so, das kam natürlich alles dann mit hinzu.

Tobias Neumann

Und wie sind Sie dann auf den absurden Gedanken gekommen, Jura studieren zu wollen?

Dieter Gauf

Ganz einfach Weil ich in Mathe viel zu schlecht war und BWL, was mir eigentlich vielleicht mehr gelegen hätte, zu machen. Und Geschichte, da brauchte man großes Latinum und das hatte ich nicht. Also blieb dann Jura. Und das hat dann auch seltsam, dass so ein Punkt angesprochen, ob ich in meinem Alter kann ich über meine Sünden lachen.

Dieter Gauf

Das hat nicht funktioniert. Im Winter zu studieren und im Sommer Reiseleitung zu machen, das ging nicht. Irgendwann war ich dann frustriert und dann hatte ich die Chance auf in Worms, den neuen Fachbereich Touristik Verkehrswesen, der gerade dort etabliert wurde, als einer der ersten, so der ersten, dort mitzumachen.

Dieter Gauf

Und das, ja das war dann die nächste Etappe.

Tobias Neumann

Das Ganze haben sie dann abgeschlossen als Diplom Betriebswirt und haben dann noch einen draufgesetzt. Das wusste ich persönlich bis jetzt gerade noch gar nicht, dass Sie auch ein Philosoph sind, und Sie sagen ja selber zu. Nur so, also nur als Philosoph, kann man diese Branche, diese Reisebranche verstehen.

Tobias Neumann

Da habe ich das zu verstehen.

Dieter Gauf

Ja, ich habe in Manchester meinen Tempel an der Universität gemacht, und die Fakultät war die Philosophische Fakultät. Deswegen bin ich ein Philosoph. Aber die Arbeiten, die ich da gemacht habe, da ging es im Department of Hotel, Catering in Tours, im Management, also Business Administration, aber immerhin.

Dieter Gauf

Ich bin ein Philosoph.

Tobias Neumann

Aber Sie haben es vorhin auch angesprochen. Also wenn Sie auf der ich weiß nicht, wie viel Paris Tour abends vor der Gruppe stehen und dann Leuten erklären müssen, reisenden Urlaubern, die dafür bezahlt haben, erklären müssen, dass sie jetzt nicht die gewünschte Hotel Kategorie bekommen.

Tobias Neumann

Da muss man dann eben auch ganz praktisch eine gute Lösung finden. Und das direkt das in Kombination mit diesem philosophischen Ansatz, das glaube ich schon, dass einen das sehr prägt, also dass man nur so die Branche verstehen kann, kann ich gut verstehen, kann ich gut nachvollziehen.

Tobias Neumann

Nun ja, wir waren ja gerade in Paris, da haben Sie bestimmt auch wahnsinnig viel erzählt, wahnsinnig viel erlebt. Erzählen Sie doch mal eine Anekdote.

Dieter Gauf

Na gut, eine Anekdote. Wie schon gesagt, unsere Reisen basierten darauf, dass viele Hotels, verschiedene Kategorien und Reisedauer bedient wurden. Und wenn man dann mit mehreren Bussen in Paris war, war das schon eine komplizierte Sache. Mein Vater kam auf die Idee, zu Ostern allen Gästen ein Schokoladen Osterei zu schenken.

Dieter Gauf

Wir hatten dann wochenlang vorher im Büro alle Ostereier mit mit einer Visitenkarte Fröhliche Ostern wünschen aufreissen, zusammen zu kleben mit Tesa und jeder Reiseleiter hat einen eine Tüte mit diesen Schokoladen Ostereiern bekommen. Dann sind die Reiseleiter Mittags, Freitag 12:00 oder Freitagabend losgefahren.

Dieter Gauf

In Paris trafen wir uns dann im Restaurant Savoy, wo wir immer zusammen gehockt hatten, die Reiseleiter und die Fahrer, um uns in auszuhecken. Und bei der Gelegenheit sprachen wir dann auch Wie verteilen wir denn nun diese Ostereier? Der eine sagt Ich habe es ja bei der Hinfahrt ausgeteilt, den kannst du nicht machen.

Dieter Gauf

Ostern ist doch erst Sonntag. Die Leute wollen sich Sonntag freuen. Die anderen haben gesagt Na ja, aber dann erreichen wir nicht alle. Machen wir es doch. Bei der Rückfahrt habe ich sagte Aber da ist doch Ostern schon wieder vorbei.

Dieter Gauf

Also wir haben lange hin und her überlegt, teilen wir es bei den Ausflügen aus? Nein, meinen Ausflügen machen nicht alle mit. Und dann kam ein Reiseleiter rein und er sagte Also ich fand das ja wirklich toll, dass der Wilhelm Graf auch an uns gedacht hat und uns die Schokolade Ostereier mitgegeben habe.

Dieter Gauf

Aber mehr als die Hälfte konnte ich wirklich nicht essen. Das heißt, er hat die ganzen Eier selber auf.

Tobias Neumann

Und so war das nicht gedacht. Nein, aber so hungrig, wie manche Leute sind, sind sie auch aufs Reisen, auch aufs Erleben. Darum geht es ja auch in der Touristik. Jetzt gibt es eine Veranstaltung, die nennt sich der Tag, der Bus Touristik und den haben sie ins Leben gerufen.

Tobias Neumann

Das Ganze geht seit 40 Jahren, und sie hatten damals auch in den Anfängen schon eine große Freiheit, eigentlich zu tun, was sie da wollen. Ob es ums Thema geht, um die Protagonisten, die Veranstaltung selber. Es ist deshalb so lange gut gegangen.

Tobias Neumann

Und was ist Ihr Geheimnis hinter dem Tag der Touristik?

Dieter Gauf

Na gut, den Tag der Touristik hatte ich noch im elterlichen Unternehmen, damals mit der Touristiker, einer Messe, die durchaus mit den Messen in Stuttgart und Hamburg und wo auch immer auf Augenhöhe war. Nicht mit Berlin, da war. Berlin war schon eine andere Liga, aber die ist der Tag.

Dieter Gauf

Der Bus war ursprünglich das Programm der Messe dort, und das hat sich, das habe ich dann aus der Messen heraus, dann zu wechselnden Standorten, ich hatte das mitten in Area hineingebracht, wo ich. Wer lange Jahre Geschäftsführer war und hatte aber dort jeweils Präsidenten, denen danke ich auch, dass sie mir diese Narrenfreiheit gegeben haben.

Dieter Gauf

Mit dem Tag eben den weiter so zu führen, wie ich das für richtig gehalten hatte, das hatten wir auch so vereinbart. Und das Wesentliche an dem Tag ist Wir haben Gelegenheit. Die Location präsentiert sich also der Gastgeber, sei es Wiesbaden, jetzt der nächste Standort vom Tag Bus Touristik oder seien es Europapark oder Autostadt oder die Städte im

Dieter Gauf

Ruhrgebiet, die wir besucht haben. Der Gastgeber und die Politiker im Ort präsentieren sich in den letzten Jahren mit den jeweiligen Wirtschaftsminister. Es werden Branchen Themen aufgegriffen, zum Beispiel Jetzt greifen wir das Thema auf, wenn es heißt Neue Normalität.

Dieter Gauf

Zurück in die Zukunft. Am 7. November, den diesmaligen, 40. Tag der Bus Touristik, der im Januar stattfinden sollte, der musste wegen Corona, was dahin absolut mal wieder einen absoluten Höhepunkt erreicht hatte, musste also erstmals in 40 Jahren verschoben werden.

Dieter Gauf

Aber eine Phase für eine 40 Jahre Veranstaltung, wo man auch alte Weggefährten und Teilnehmer auch mal mit begrüßen will. Das wollte ich nicht. Hybrid durchführen, also Hybrid anstoßen, das geht nicht.

Tobias Neumann

Vor allen Dingen nicht, wenn man vor Ort, nämlich in Wiesbaden, eine sehr gute Sekt Kellerei hat, wo dann auch das Abendprogramm stattfinden soll.

Dieter Gauf

Darauf freuen wir uns und wir haben aber auch dort dann auch wieder aus verschiedenen und das ist so mit der fachliche Teil des Tages. Aber Stochastik wir haben dann heißt dann auch übrigens wie die Kolumne Themen, Thesen, Zwischenrufe.

Dieter Gauf

Wir haben zum Beispiel die Tourist Board, die werden dann über die besondere Konstellation, was ja auch einer der Punkte, die ich zum Restart von Thesen aufgestellt habe die Tourist Boards sind natürlich ganz unterschiedlich aufgestellt für den Restart. Da hat hat man Gegenden, die schon wieder Gas geben, die richtig Promotion für den Bus machen und man hat Gegenden

Dieter Gauf

die noch unter Lockdown leiden. Die Zielgebiete, die Infrastruktur, das sind auch viele Mitarbeiter abgewandert. Leute, die die Bus Touristik und die Eigenarten der Gruppenreise, das ganze Handling kennen, von der Reservierung bis zum Check in dem Hotel. Da sind viele abgewandert.

Dieter Gauf

Das heißt, da muss man diese Disparitäten in den Teilgebieten, die muss man berücksichtigen und in manchen Gebieten. Gelingt es uns, den Rechtsstaat so zu sehen, dass wir nicht wieder zu den alten Problemen wie zum Beispiel over Terrorism kommen.

Dieter Gauf

Und das ist so ein Thema. Dann haben wir natürlich auch die Unternehmer selbst, da, wo der erste, schauen wir das Taxi, der Bus durstig war es dort mit einem Präsidenten, mit seinem Vorsitzenden und Vorstandsmitglied vertreten und auch die Freien Reisebüros und so auch.

Dieter Gauf

Wie kommt man an neues Geld? Was wäre für die Branche sehr wichtig ist? Also wir haben da Fachleute, die aus unterschiedlichen Perspektiven ein Thema beleuchten. Das ist unsere Philosophie.

Tobias Neumann

Das klingt nicht nur spannend, das ist es auch, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, haben Sie das auch im vergangenen Jahr ganz großartig hinbekommen. Mit Duisburg zusammen. Da war der Tag der Touristik, nämlich dort am westlichen Rande des Ruhrgebiets.

Tobias Neumann

Und Duisburg hat alles dafür getan, dass damals, am Anfang von Corona auch alles soweit zumindest digital stattfinden konnte, dass mehrere 100 Leute gespannt den ganzen Tag im Livestream mitverfolgen konnten. Und das bundesweit und darüber hinaus. Wir waren selber mit vor Ort und ich habe mir ein Bild von der Technik dort machen können.

Tobias Neumann

Das war schon wirklich eine ordentliche Prise Zukunft. Nichtsdestotrotz natürlich dieses eben in die Augen gucken, wie wir es heute auch haben, face to face. Es ist einfach eine andere Situation. Lieber Golf vom Tag, der wusste was dich vielleicht noch ein bisschen in Richtung Zukunft.

Tobias Neumann

Sie sind ja auch Lehrbeauftragter, Sie sind Reiseleiter, Sie sind absoluter touristischer Tausendsassa. Sie bieten Schulungen an für Reiseleiter und Reise Busfahrer. Wohin steuern Sie? Wohin geht die Zukunft? Was haben Sie noch für Projekte?

Dieter Gauf

Nun ja, zum Thema Zukunft bin ich zum einen sehr dankbar, dass mein Sohn Wolfgang, der auch im Eventmanagement tätig ist, mich da unterstützt. Ohne den hätte ich unseren Teil zur digitalen Durchführung und hybriden Durchführung in Duisburg nicht geschafft.

Dieter Gauf

Aber der ist halt state of the art, er ist halt ein junger Mann, der sich da auskennt und organisiert ja auch die Classic Gala und die Ecco Meilen. Das hat auch einen Bezug zur Touristik und zum Verkehr zum Thema Reiseleitung bei den Schulungen.

Dieter Gauf

Man entwickelt sich auf Fahrt. Früher stand die Organisation und die Vermittlung von Fachkenntnissen, Baustile und soweiter im Vordergrund. Und dann irgendwann kommt die Entwicklung, dass der Weg das Ziel ist. Das heißt, dass man Länder erfährt, dass man Erlebnisse vermittelt, dass es spannend ist.

Dieter Gauf

Und dann fängt man an, es philosophisch oder psychologisch zu sehen. Und das ist eben das Allerwichtigste. Es geht bei Busreisen gar nicht so sehr um das Hotel, um die Route um, sondern da geht es für die Gäste oft um Erwartungs und Geltungsbedürfnis.

Dieter Gauf

Dass sie soziale Bedürfnisse, dass sie sich im Bus austauschen, dass ihnen jemand zuhört, dass jemand zu einer Gruppe gehören darf, der sonst allein ist, dass man gewisse Reiseerlebnisse wieder bringt. Aber man wundert sich dann als Praktiker. Man ist vor einem wunderschönen Wasserfall in Norwegen und dann sagt jemand Ja, das ist ja toll.

Dieter Gauf

Aber wissen Sie, als ich letztes Jahr an den Wasserfällen in Südamerika war, das war natürlich ganz anders. Warum sagt er das? Das ist einfach Unterhaltungs und Geltungsbedürfnis, dass er schon gereist ist, dass, wo er schon war, mit welchen Gruppen er unterwegs ist, das gehört dazu.

Dieter Gauf

Und da muss man als Reiseleiter diesen Gästen eine Bühne bauen, dass sie ihre Achtung und Geltungsbedürfnis ausleben können, ohne die anderen Gäste zu beeinträchtigen. Und dass man in schwierigen Situationen beispielsweise Sie können noch so viel erzählen, Sie können noch so tolle Sachen machen, wenn den Gästen kalt ist, weil sie vergessen, dem zu sagen, dass in dieser Kirche

Dieter Gauf

es kalt wird und dass man eine Jacke braucht. Oder wenn sie zu lange reden, und die Gäste haben Hunger und Durst, oder wenn die aufs Zimmer wollen und sind verschwitzt, und sie schaffen es nicht, dass die in dem Hotel, dass das ruckzuck geht und die passen nicht alle 40 in den Fahrstuhl für acht Personen rein.

Dieter Gauf

Das sind so die Dinge, wo Psychologie und Organisation sich treffen.

Tobias Neumann

Sonst ist das ganze Reise Erlebnis dahin. Na ja, bei dem ganzen, was sie schon erlebt haben und zugehört haben und sicherlich auch bei dem einen oder anderen mal Mäuschen gespielt haben, das klingt ja fast so, als könnten Sie daraus ein ganzes Buch machen.

Dieter Gauf

Neuer Roman sozusagen. An Fachbüchern muss man immer wieder arbeiten, denn glücklicherweise verkaufen sich meine Fachbücher ganz gut. Sie haben alle mehrere Auflagen erreicht. Aber vielleicht schreibe ich auch mal an eine Satire.

Tobias Neumann

Eine Satire von Dieter Goff. Darauf sind wir gespannt. Aber wir sind auch gespannt darauf, was es denn demnächst wieder Neues gibt bei Themen, Thesen, Zwischenrufe unserer Rubrik in der Busfahrt. Und ich möchte mich an der Stelle auch noch mal ganz herzlich dafür bedanken, dass wir uns da auch so treu zur Seite stehen und unseren Weg der Busfahrt

Tobias Neumann

da auch begleiten. Herr Gauck, vielen Dank für dieses spannende Gespräch. Für die Blicke hinter die Kulissen. Und dann würde ich sagen auf weiterhin gute Zusammenarbeit.

Dieter Gauf

Ich freue mich drauf.

Tobias Neumann

Ich mich auch.

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